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Regensburg: Heute lassen wir es adlig krachen / 30.5.23


Nun geht es also auch ohne Regen doch noch nach Regensburg. Das Städtchen in der Grösse von Bern liegt direkt an der Donau und ist wirklich eine Reise wert. Hübsche kleine Gassen, schöne Plätze, gemütliche Biergärten, tolle Museen.



Und natürlich auch viele Sehenswürdigkeiten. Der Regensburger Dom ist eine der wichtigsten gotischen Kathedralen Deutschlands, allerdings recht düster im Innern. Eindrücklich sind jedoch die schönen Buntglasfenster.


Der Dom von Regensburg


Ebenso eindrücklich ist Schloss Emmeran der Familie Thurn und Taxis, die schon seit 1741 in Regensburg wohnen. Das Schloss war ursprünglich ein Kloster und wurde der Familie T&T als Entschädigung für die Verstaatlichung der Postbetriebe überlassen.



Tatsächlich gehörten die Postbetriebe bis 1867 den Thurn&Taxis! Ich hatte mich schon oft gefragt, woher das doch recht eigentümliche "Taxi" stammt. Das kam so: Die lombardischen Brüder Janetto und Francesco dei Tasso gründeten 1490 im Auftrag des römisch-deutschen Königs und späteren Kaisers Maximilian das europaweite Postwesen. Tasso (italienisch für Dachs) wurde später zu Tazzis und noch später zu Taxi. Na ja, Post ist ja auch irgendwie ein Taxi, also ganz passend. Für die Aufnahme in den Hochadel schwindelte man noch eine Abstammung der "del Torre" hinzu, was dann von Turm zu Thurn mutierte - et voilà - Thurn und Taxis!



Falls ihr übrigens noch kein passendes Ambiente für euren runden Geburtstag habt - den Ballsaal könnte man mieten ... Zu Ehren der umtriebigen Fürstin Gloria gibts östlich von Regensburg seit 2020 auch einen "Zukunftswald" und das Buch "Ungeschminkt" verrät Vieles über die Lady im Party-Jetset der 80er Jahre.


Ballsaal im Schloss Emmeram von Thurn und Taxi


Nach so viel Adel verspüren wir auch adligen Appetit. Als wir für den Abend ein Restaurant reservieren wollten, ertönte folgende Ansage: Wir sind zur Zeit nicht zu sprechen aber hören Sie sich doch noch ein paar Takte von J.S. Bachs Sonate "Wir eilen mit schwachen aber emsigen Schritten" an. Wir hörten und beeilten uns, aufzulegen. Es gibt noch andere. Z.B. das wirklich sensationelle "Storstad". Wenn ein Koch Anton Schmaus heisst, tönt das schon mal vielversprechend. Warum das Lokal den schwedischen Namen Grossstadt hat, müssen wir ja nicht verstehen. Hauptsache die nehmen uns auch ohne Bach-Sonaten.


Beim Reservieren könnte man noch angeben, welchen Anlass es zu feiern gäbe. Wir haben weder Geburts- noch Hochzeitstag und so beschliessen wir, einfach das Leben zu feiern. Von der Terrasse sieht man direkt auf die Türme des Doms - wunderschön! Ich entscheide mich zum ersten Mal bei einem Sterne-Koch für das vegetarische Menü und werde nicht enttäuscht. Was hier geboten wird, ist wirklich erste Sahne, pardon, erstes Gemüse! So umwerfend fantasievolle Gerichte mit aromatischen Sösseli, Gewürzen und Kräutern - unbeschreiblich gut! Auch das Menü mit Fleisch und Fisch war gemäss Beat exzellent. Er hatte ja auch wirklich Glück: ab 6.6.23 heisst das Storgata-Motto: No muh, no more Kuh.😂




Beat überliess mir den Platz mit Sicht auf die Münstertürme, was ich sehr nett fand. Im Verlauf des Abends begann ich die Platzwahl allerdings ein wenig zu bereuen. Er konnte genüsslich alle anderen Gäste betrachten und belästern, während meine Türme einfach nur wortlos dastanden, nichts taten oder sagten und dann auch noch unbeleuchtet in der dunklen Nacht verschwanden. Energiesparmassnahmen. Dafür gingen dann die Heizstrahler an... Wie gesagt, man muss nicht immer alles verstehen.



Zu guter Letzt fiel uns dann tatsächlich auch noch ein Grund für dieses exzellente Nachtessen ein: genau vor einem Jahr hat Beat äusserst erfolgreich sein erstes Ersatzteil erhalten. Ebenfalls sauteuer so ein Kunst-Knie, aber genau wie das exquisite Essen jeden Franken wert!

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